Dienstag, 30. Dezember 2014

Low-carb-high-protein Kochen für Anfänger: "Fake Pad Thai"

Weihnachten zu viel gegessen? Das "Today is my cheat day" Shirt hängt noch zum Trocknen auf der Wäscheleine und wartet auf seinen nächsten Einsatz an Silvester? Wer seinem Körper zwischen den Feiertagen mal etwas Gutes tun will, für den hab ich hier eines meiner Lieblingsrezepte aus der Kategorie "schnelle und gesunde Küche" aufgeschrieben.

Für die Ernährungswissenschaftler unter Euch: Ich kenne die Nährstoffbilanz dieses Gerichts leider nicht. Wie findet man sowas eigentlich raus? Wir haben doch sicher ein Gesetz samt Behörde zur Bestimmung von Nährstoffzusammensetzungen in an die asiatische Küche angelehnter bayerischer Hausmannskost? Keine Ahnung! Über die Frage, wie zuverlässig solche Nährwertangaben überhaupt sind und inwiefern sie auch nur die geringste Aussage darüber zulassen, wie viel von dem ganzen Fett sich dann letztendlich in der Plautze einnistet, werde ich mir in einem eigenen Artikel ausführlich Gedanken machen. Ich weiß nur, dass man mit meinem falschen Pad Thai eine ordentliche Portion hochwertiges Eiweiß bekommt und das alles bei gleichzeitig sehr niedriegem Kohlenhydrat- und Fettanteil. Über die positiven Eigenschaften von Gemüse muss ich jetzt wohl nicht explizit was sagen, die Chilis und der Ingwer kurbeln die Fettverbrennung an und sollen aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung vor Muskelkater schützen und Erdnüssen sagt man nach, dass sie sich positiv auf den Muskelaufbau auswirken. Na also!


Für ca. vier Portionen (also für zwei bis drei Personen) braucht Ihr:

  • 200 g Tofu natur (wer den Proteinanteil noch weiter nach oben schrauben will, kann auch zusätzlich Hühnchenfleisch und/oder Shrimps mit dazu geben)
  • Öl oder Fett zum Braten
  • 2 Eier
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln (Lauch geht auch)  
  • 200 g Sojasprossen
  • 3 Karotten
  • Nach Belieben: Paprika, Zucchini... was auch immer das Gemüsefach im Kühlschrank hergibt
  • Frischer Ingwer (je nach gewünschtem Schärfegrad)
  • Rawit Chilis (jeder, wie er will und kann)
  • Currypulver (am besten Thaicurry)
  • Zum Abschmecken: Fischsoße
  • Falls vorhanden: auch Austernsoße, Tamarindsoße, Sweet-Chili-Soße können beim Fine-tuning hilfreich sein, frischer Koriander macht sich gut als aromatische Deko
  • Gehackte Erdnüsse (wer nicht die teuren klein gehackten kaufen will, kann es machen wie ich: rein in die Gefriertüte, zubinden und immer schön mit dem Hammer drauf hauen!)
  • Wer es salziger mag (und keinen Bock auf eine Fischsoßen-Überdosis hat), der kann auch etwas Gemüsebrühe-Pulver unterrühren, Süßen kann man gut mit ein wenig Honig oder Rohrohrzucker

Zubereitung (ca. 15 bis 20 Minuten):

Tofu (und Fleisch/Shrimps) in etwas Öl oder Fett scharf anbraten, dann den Knoblauch zugeben und alles schön anrösten lassen. Jetzt das ganze klein geschnittene Gemüse hinzufügen, auch etwas anbraten lassen und unter Rühren dünsten. Danach die Gewürze und Soßen (je nach Konsistenz auch etwas Wasser) dazu, alles umrühren, ziehen lassen, abschmecken. Zum Schluss die Eier drüber schlagen, alles umrühren bis die Eier gestockt sind, fertig!

Den Zucker, den man zu einem klassischen Pad Thai (was übrigens ein traditionelles thailändisches Nudelgericht ist) oft bekommt, lasse ich aus Angst vor einem Kohlenhydratschock weg. Limettensaft, gehackte Erdnüsse und in Fischsoße eingelegte Chilis sind aber lebensnotwendig! Von mir aus gerne "pet mak mak", aber das ist wirklich reine Geschmacks- (Nerven-) Sache.

Veganer lassen einfach das Fleisch, die Shrimps und die Eier weg und ersetzen die Fischsoße durch etwas Sojasoße. Ketarier sparen sich die Karotten, den Honig und die Tamarindsoße und müssten somit auch auf der sicheren Seite sein. Und wer Panikattacken beim Gedanken an tierische Eiweiße, Kohlenhydrate, Fett, Salz, unausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt, Gluten, Glutamat, Fruktose, Laktose oder menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen auf südostasiatischen Tofuplantagen bekommt, der nimmt einfach eine rohe Frühlingszwiebel und garniert sie mit einem halben Korianderblatt aus ökologischem Anbau. Auch gut.

Alle Angaben ohne Gewähr, denn ich koche meistens "guerilla-style" und habe nachher keine Ahnung mehr, wieviel von was ich da jetzt noch hinein gerührt habe. Gutes Gelingen, haut rein, möge das Fett schmelzen und die Muskeln wachsen!

P.S.: Bei mir im Teller hat das heute folgendermaßen ausgesehen (während des Essens mit dem Smartphone festgehalten - ohne Fotokunst, Beleuchtungsfachkraft, nachträglicher Bildbearbeitung, Plastikgemüse, Sprühkleber und sonstigen SFX):




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